Apple überarbeitet Maps in den Niederlanden und erlaubt nun auch App-Shops von Drittanbietern
Zwei Updates von der Apple-Front: Das Unternehmen hat die Karten seiner Maps-App in den Niederlanden komplett überarbeitet. Sie sind zum Beispiel viel detaillierter und man kann Umgebungen über 360-Grad-Fotos betrachten. Außerdem wird Apple ab 2024 andere Anbieter in seinem App-Shop auf iPhones zulassen. Dies geschieht auf Druck der Europäischen Union, die den großen Tech-Giganten strengere Regeln auferlegt.
Apple-Karten
Bislang verwendete Apple selbst erstellte Karten, die unter anderem auf Daten von TomTom basierten. Das hat sich geändert: In den letzten Jahren hat das Unternehmen seine eigenen Autos und Flugzeuge über und durch die gesamten Niederlande und die umliegenden Länder geschickt, die mit Kameras und allen möglichen Sensoren neue Informationen gesammelt haben. So entstanden viel detailliertere Karten, die nun auch für niederländische Apple-Kunden verfügbar sind. Dafür ist kein Update nötig, sie werden automatisch von Apple aktualisiert. Dies ist ein weiterer unmittelbarer Vorteil der neuen Karten, sie werden schnell aktualisiert, wenn sich die Verkehrssituation ändert. Außerdem bieten die neuen Karten viel mehr Details. Grünflächen werden zum Beispiel viel besser identifiziert und es wird zwischen Parks, Wäldern, Golfplätzen und Sportanlagen unterschieden. Auch Wasser wird mit Details an Kais, Küstenlinien, Flüssen und Steigleitungen genauer dargestellt. Städte und Dörfer sind ebenfalls viel detaillierter dargestellt, und zum Beispiel sind Einkaufszentren gelb eingefärbt (früher waren sie auf Karten kaum von anderen Gebäuden zu unterscheiden). Sie können die Karten in 3D betrachten, um alle Gebäude auch einzeln zu sehen und zu unterscheiden. Mit der Funktion "Kijk Rond", die an Google Streetview erinnert, können die Niederlande jetzt auch in 360 Grad mit Fotos betrachtet werden.
Bessere Autonavigation und Fahrradkarten in Kürze
Mit der Einführung dieser neuen Karten ist auch die Navigation im Auto wesentlich detaillierter. So werden jetzt beispielsweise Geschwindigkeitsbegrenzungen angezeigt, und die Sprachunterstützung kann auch während der Fahrt aktiviert und genutzt werden. Statt "In 300 Metern links abbiegen" sagt die Navigation jetzt "An der nächsten Ampel links abbiegen", weil die App weiß, dass es dort jetzt eine Ampel gibt. Auch die Anreise wird berücksichtigt, so dass der Nutzer nicht an den Rand einer Einkaufszone oder eines Parkplatzes geführt wird, sondern wirklich zum Ziel. Die Navigation für Fahrräder fehlt in den Niederlanden leider noch. Wir sind jedoch der Meinung, dass mit dem Kartenupdate auch die Grundlage für Fahrradkarten gelegt wurde, die laut Apple ganz oben auf der Liste der zukünftigen Innovationen stehen.
App-Shops von Drittanbietern für das iPhone ab 2024 erlaubt
Laut Bloomberg bereitet sich Apple auf App-Stores von Drittanbietern innerhalb von iOS vor. Bislang hat Apple dies immer abgelehnt, Verbraucher können Apps nur über den Apple App Store herunterladen. Dies scheint sich nun aber aufgrund neuer EU-Vorschriften, die für 2024 erwartet werden, zu ändern. So bereiten sich Apple-Mitarbeiter darauf vor, "bestimmte Teile" der Apple-Plattformen für externe Parteien zu öffnen. Dies soll es iPhone- und iPad-Nutzern schließlich ermöglichen, Apps außerhalb des Apple App Store über andere Anbieter zu installieren. Diese Apps werden dann nicht mehr der 30-prozentigen Provision unterliegen, die Apple derzeit für Apps im App Store verlangt. Vorerst möchte Apple diese Änderung nur innerhalb der Europäischen Union einführen. Schließlich müssen sich die großen Tech-Unternehmen ab 2024 an das neue europäische Gesetzespaket "Digital Markets Act" halten.
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